
REviews:
Die Einführung
Nach dem alle Teilnehmer einen, reich mit Geschenke belegten Sitzplatz gefunden hatten, hat uns Frau Larissa Blatter des Vereines SSAC herzlich willkommen geheissen.
Nach einer kurzen Vorstellung des Vereines und dessen Ziele durch Grégory Schaeffer hatten wir die Ehre Frau S.Stauffer vom Alterszentrum Ins über das Potential von medizinischem Cannabis in der Altenpflege sprechen zu hören. Nach Vorbildern wie beispielsweise Tikun Olam in Israel, ist ein Einsatz von Cannabis auch in Europa / der Schweiz gut vorstellbar. Die Hürden hierfür glätten sich jährlich. Ein vielversprechender Ansatz.
Der Markt könnte jedoch bei nachlassendem Aktivismus voraussichtlich meist den synthetischen, im Labor entwickelten Cannabinoiden vorbehalten sein.



Das Zusammenspiel der Endo- und Phytocannabinoide
präsentiert von Prof. em. Dr. pharm. Rudolf Brenneisen
Phytocannabinoide= Biogene Cannabinoide aus der Pflanze Cannabis sativa L., >110
Endocannabinoide= Körpereigene Cannabinoide, welche mit dem ECS interagieren
ECS-Endocannabinoidsystem
Hyper- oder Hypofunktion des ECS können pathologische Phänomene auslösen und die Homöostase stören.
Das pharmakologische Potential der Cannabinoide resultiert vor allem aus der direkten und indirekten Modulation des ECS. Sprich, der medizinische Nutzen von Cannabis, liegt in der gezielten Manipulation des körpereigenen Systems(ECS).
Hier ein Überblick auf einige wegweisende, wissenschaftliche Entdeckungen;
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1988 der erste Cannabinoidrezeptor CB1-Rezeptor.
Dieser kommt in allen Säugetieren vor, aber nicht bei Insekten.
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1992 Endocannabinoide: Arachidonylethanolamid, Anandamid=AEA
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1993 zweiter Cannabinoidrezeptor, CB2-Rezeptor
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1994 Synthetischer CB1-R Antagonist --> SR 141716A, Acomplia® (Sanofi)
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1997 CB1- & CB2-R Ligand --> Arachidonylglycerol, 2-AG
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2001 CB1- & CB2-R Ligand --> 2-Arachidonylglycerylether, 2-AGE, Noladinether
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2000- 2002 CB1- & TRPV1(Vanilloid)-R Ligand --> N-Arachidonoyldopamin, NADA
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2002 CB1- & CB2-R Ligand --> O-Arachidonoylethanolamin, Virodhamin, O-AEA
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2007 CB3-R--> G-Protein-gekoppelter Rezeptor 55, GPR55
Das ECS ist ein Keyplayer, involviert in:
Wirkung des THC, Verarbeitung negativer Erinnerungen, psychische Krankheiten, Angst, Schlaf, Schmerz, Bewegungskontrolle, Appetit
Beim sogenannten “Joggerhigh” ist bekannt, dass vermehrt Endorphine und Endocannabinoide ausgeschüttet werden.
CB1 Rezeptoren befinden sich vorallem im Gehirn. Die Aktivierung wirkt sich somit ebenfalls auf unser Belohnungssystem aus.




QUELLE:Prof. em. Dr. pharm. Rudolf Brenneisen
Generalsekretär Schw. Akad. Pharm. Wiss. www.saphw.ch, Leiter Schw. Arbeitsgruppe Cannabinoide in der Medizin, Forschungsgruppenleiter Dep. Klin. Forschung Univ. Bern (bis 2014)
Therapeutische Targets:
-Eine 66jährige Frau hat einen FAAH-Defekt. FAAH ist für den Abbau des Anandamids verantwortlich. Das heisst, dass ihr Anandamidspiegel erhöht ist und sie deshalb keine Schmerzen wahrnehmen kann.
-Lebererkrankungen
Immunsupressiv? Therapeutischer Ansatz bei HCV-Infektionen?
-Migräne
Der Metabolismus und der Abtransport des Anandamids ist bei Frauen erhöht. Senkt die niedrige Konzentration die Schmerzschwelle?
-Schmerz in Tierstudien
CB1-R Agonisten sind potente Analgetika im Tiermodell des neuropathischen Schmerzes.
CB1-R Agonisten wirken auf den Gehirnteil, welcher für die Linderung neuropathischer Schmerzen wichtig ist.
- Schmerz
Dafalgan wirkt beispielsweise ebenfalls über das ECS.
-Psychosen
8fach erhöhter AEA-Spiegel bei Antipsychotikanaiven Schizophreniepatienten.
CBD hat einen vergleichbaren Effekt wie das Medikament Amisulprid.

QUELLE:Prof. em. Dr. pharm. Rudolf Brenneisen
Generalsekretär Schw. Akad. Pharm. Wiss. www.saphw.ch, Leiter Schw. Arbeitsgruppe Cannabinoide in der Medizin, Forschungsgruppenleiter Dep. Klin. Forschung Univ. Bern (bis 2014)

Das Apero danach:
Nach einigen Absagen waren die Organisatoren dennoch über die vielen Teilnehmer überrascht. Das tolle Apero-Buffet mit einem erfrischendem Weisswein aus der Region konnte nun an hübsch dekorierten Stehtischen genossen werden. Der Infostand präsentierte neue Fachbücher und Informationen zum Alltagsgebrauch wie etwa der sichere Konsum von Cannabis.
Der spannende Vortrag von Prof. em. Dr. pharm. Rudolf Brenneisen lud zu einem inspirierten Austausch ein. Firmeneigentümer, Pharma-Mitarbeiter, Teilnehmer aus dem medizinischen Bereich, sowie Cannatrade-Legende M. Kuhn, fanden hier rasch das Gespräch über die Forschung & Zukunft der Cannabispflanze in der Medizin.
Fazit: Niemand konnte nichts lernen und ein jederman hatte die Gelegenheit zielgerichtet die Fragen zu stellen, welche derzeit in der Realität & in naher Zukunft von Interesse sind/sein werden.
Beziehungen wurden gestärkt und neue geknüpft.
Ein wirklich toller Anlass mit sehr motivierten Speaker und Teilnehmer;
DANKE SSAC- und auf`s nächste mal!


